De fofftig Penns kommen aus dem gefährlichsten beschaulichen Dorf der Welt: Bremen-Nord. Riemelmeester Malde, Plietsche Torbän und Kommodige Jaykopp leben heute in Berlin und Hamburg. Sie sind die erste und wohl auf längere Sicht einzige konsequent auf Platt rappende Elektro-Hip-Hop-Band. Da "plattdeutscher Elektro-Hip-Hop" ein viel zu langer und "Hip Hop" der völlig falsche Begriff ist, haben die Butenbremer eigens die Genrebezeichnung "Dialektro" erfunden. Nach unzähligen Live-Auftritten in Clubkellern, Aulen, Stadthallen, Fernsehstudios, Radiosendungen und auf Festivals (an der Küste, in Berlin, Thüringen, Japan und den Niederlanden) werden De fofftig Penns in manchen Kreisen als Plattdeutschretter gehandelt. 2012 bekommen sie für ihre Verdienste um die plattdeutsche Sprache sogar den Heinrich Schmidt- Barrien- Preis. Das offizielle Statement der Band zu diesem Thema: "Sprache retten, krasser Rapper sein, dies das. Hauptsache wir kommen mit dem Quatsch ins Fernsehen." Die drei kennen sich seit über 15 Jahren. Aber das ist ja alles auch gar nicht so wichtig. Die drei Bremen-Norder gründen die Band 2003 und machen nach einer vielumjubelten 50 Cent- Coverversion (die wegen Copyrights-Verletzungen nur sehr kurz vielumjubelt war) erstmal für mehrere Jahre: nichts. Nach dem ersten Live-Konzert im Jahr 2009 wird aus dem Spaßprojekt bitterer Ernst. Fortan verdingen sich De fofftig Penns im Vorprogramm von Bands wie Testsieger, Der Tante Renate, Egotronic oder Schluck den Druck. Beim Liet International 2009, dem Grand Prix der europäischen Minderheitensprachen, feiern sie mit dem 9. von 13 Plätzen auch endlich ihren internationalen Durchbruch.
Mehr lesen... Eigentlich sollte man auf die Namen der Mitglieder von Samaris an dieser Stelle verzichten. Nicht aus Respektlosigkeit, sondern wei l man nie genau weiß, ob die Sonderzeichen nicht den ganzen Newsletter zerschieß en. Daran erkennt man schon: Samaris kommen aus Island. Obwohl die Insel im Atla ntik nicht einmal so viele Einwohner wie Wuppertal hat, kommt aus der Tiefe de s Meeres deutlich bessere Musik. Das ist bekannt, und Samaris reiht sich da n ahtlos ein in die Szene, natürlich auch, weil das Trio einen ganz eigenen Weg geht. Þó rður Kári Steinþórsso bastelt minimalistische elektronische Beats in niedrigem Te mpo und eine schillernde, steinerne Klangwelt, Áslaug Rún Magnúsdóttir spielt die Klarinette und Jófríður Ákadóttir singt dazu wie ein Mantra hymnische Gedic hte, entnommen der isländischen Poesie des 19. Jahrhunderts. Die Texte muss man nicht verstehen, schon der Klang überwältigt den Zuhörer mit seiner Kraft wie klares Wasser, das unerbittlich und ewig eine kalte Vulkanseite herunt erperlt. Seit September ist ihr selbstbetiteltes Debüt in den Läden, gleichzeitig g aben Samaris einen Showcase auf der Berlin Music Week, der staunende, jubelnde und tiefenentspannt-glückliche Menschen zurückließ. Im Februar kommen die Isländer bei uns auf Tour, um noch mehr Menschen davon zu überzeugen, dass die mythisc he Kraft, die man ihrer Heimat immer nachsagt, sich genau in ihrer Musik ma terialisiert hat.
Mehr lesen... Was muss man eigentlich tun, um wirklich wichtige Menschen auf sich aufmerksam zu machen? Dafür gibt es leider kein Geheimrezept. Wenn man vom Fall Iza Lach ausgeht, wäre es bestimmt hilfreich, in Polen ein Star zu sein, drei Alben zu veröffentlichen und dafür für den Nagroda Muzyczna Fryderyk (quasi der polnische Grammy) und die MTV Europe Music Awards nominiert zu werden. Irgendwann hört dann ein Amerikaner von einem und lädt einen ein, gemeinsam Musik zu machen. Im Fall von Iza Lach war das Snoop Lion, ehemals Snoop Doggy Dogg, der für sein Album "Reincarnated" noch eine weibliche Stimme suchte und Iza Lach gefunden hat. Im Gegenzug nahm er die Polin ein wenig unter seine Fittiche, drehte mit ihr ein Video und unterstützte sie als Cameo-Produzent. Aber um der Wahrheit Genüge zu tun: Schön für Lach, dass sie prominente Fürsprecher hat, das hat bestimmt geholfen. Aber die musikalische Qualität kommt doch aus ihrem tiefsten Inneren. Diese Kombination aus Pop, Elektronik, slawischem RnB-Schmelz und shmoovem TripHop ist schon ziemlich umwerfend und einnehmend. Das hat Iza Lach auch beim diesjährigen Reeperbahn Festival unter Beweis gestellt. Im Februar kommt die 24-Jährige wieder zu uns, um uns einfach so um den Finger zu wickeln.
Mehr lesen... Elliphant: Der Sound der Zukunft. Es dürfte sich mittlerweile auch bis in den letzten Winkel dieses Erdballs herumgesprochen haben, dass die aufregendste und geschmacksicherste Pop-Musik des Planeten aus Schweden kommt. Neuester Vertreter dieser beliebten Reihe ist Ellinor Olovsdotter, die unter dem Künstlernamen Elliphant ihre Songs veröffentlicht. Dabei ist die Sängerin und Rapperin weit mehr als nur ein weiterer Abklatsch von The Knife & Co. Statt kühler Synthesizer-Ästhetik klingt ihr Sound viel eher so, als hätten M.I.A. und Diplo gemeinsam außerehelichen musikalischen Nachwuchs bekommen: wild und intelligent.Olovsdotter verwandelte sich während eines langen und verlorenen Sommers in Großbritannien langsam aber stetig zu ihrem Alter Ego Elliphant. Nur mit einem Dubstep Soundsystem bewaffnet reiste sie durch die Städte und verliebte sich schließlich in die urbanen Sounds aus London bevor sie nach Stockholm zurückkehrte. Dort entwickelte sie ihre prahlenden und brodelnden Skills als MC und kombiniert diese auf ihrer ersten EP mit großen Hooks fernab des Einheitsbreis des Mainstreams.»Nichts anderes als der Sound der Zukunft.« Pitchfork »Großartig.« NME »Seltsam bezaubernd.« The Guardian
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